Das „Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften“ ist aus den von Bernhard Pankok an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule gegründeten „Lehr- und Versuchswerkstätten“ des frühen 20. Jahrhunderts hervorgegangen, deren Selbstverständnis als kreativem Ort der freien Forschung und der individuellen Lehre es bis heute verkörpert. Dabei steht das künstlerische Werk aller Epochen und Kulturen in seinem Entstehen, seiner kulturellen Bedeutung, seiner kunstwissenschaftlichen Erforschung sowie seiner materiellen Erhaltung im Mittelpunkt.
Die naturwissenschaftlichen Inhalte und analytischen Techniken werden in grundlegenden Seminaren, Praktika und Vorlesungen, vornehmlich aber in der gemeinsamen Arbeit mit Studierenden an den sich aus Restaurierungsprojekten ergebenden Problemstellungen vermittelt. Durch die hervorragende apparative Ausstattung des Labors, unter anderem mit Rasterelektronenmikroskop, Ramanmikroskop oder Infrarotspektrometer, können Fragenstellung zu Materialien und deren Umwandlungsprodukten aus allen Bereichen der Technischen Kunstgeschichte und der Konservierungswissenschaft bearbeitet werden. Zerstörungsfreie bildgebende Untersuchungsmethoden wie Infrarotreflektographie, Röntgen oder 3D-Weisslicht-Streifenprojektionsscanner stehen ebenfalls zur Verfügung. Eine besondere Bedeutung kommt bei den Untersuchungen auch dem Verständnis historischer kunsttechnischer Quellenschriften und der praktischen Nachstellung der Rezepte zu.
Durch international vernetzte, interdisziplinäre Großprojekte werden im Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften grundlegenden Forschungsfragen der Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaften angegangen, etwa zur Maltechnik von Ernst Ludwig Kirchner, zu Materialgeschichte und Konservierung historischer Verchromungen, zum Eindringverhalten von Konsolidierungsmitteln oder zur dreidimensionalen Visualisierung submikroskopischer Transportschäden an Gemälden. Das zentrale Projekt der Quellenforschung ist im Augenblick die Edition der drei Kunstbücher von Wolfgang Sedelius aus dem 16. Jahrhundert gemeinsam mit Forschern des Historischen Museums Basel, der Hochschule der Künste Dresden, der Hochschule Köln sowie der Universität Erlangen.
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Krekel
c.krekel@abk-stuttgart.de
Tel. + 49 (0) 711 28440260 (Frau Krause)
Tel. + 49 (0) 711 28440261
Julia Schultz
Tel. + 49 (0) 711 28440263